Es herrschte Hochspannung pur während des ganzen Rennens über 100 Freistil. Nicht nur wegen des ewigen Zweikampfs zwischen Nina Kost und Maria Ugolkova. Das Duell endete in einem fairen Unentschieden und zwei Meisterinnen mit 55.32. Bronze holte Lena Kreundl mit 56.18. Auch dahinter war es spannend: Leonie Richter pulverisierte ihre persönliche Bestzeit um 7 Zehntelsekunden auf 56.32 und Noémi Girardet steigerte ihre Saisonbestzeit deutlich auf 56.36. Damit verbessern sich die Perspektiven der 4x100 Freistilstaffel der Schweizerinnen. Giulia Capuano, deren Einbürgerungsverfahren zur Zeit läuft, hat mit 58.15 die CECJM-Limite unterboten.
Über 400 Lagen gab es einen Sololauf von Lisa Mamié, der ihr den vierten Einzeltitel dieser Meisterschaft einbrachte mit 4:53.96. Silber ging nach Lancy mit Alexandra Froissart in 5:00.97. Dritte wurde ihre Klubkollegin Sophia Dumont, die mit 5:03.08 knapp an der JEM-Limite scheiterte.
In einem unglaublich ausgeglichenen Rennen über 50 Delfin holte sich die Athletin der Limmat Sharks Zürich Julia Ullmann ihren ersten Meistertitel auf der langen Bahn mit starken 27.06. Sie war damit auch die schnellste von gleich 4 Juniorinnen, die unter der JEM-Limite geblieben sind: Anna Vismara in 27.48, Malika Gobet in 27.56 und Valérie Salens in 27.61 werden diesen Sommer auch an den kontinentalen Juniorenwettkämpfen in Rom teilnehmen. Das Podest belegten hinter Ullmann die beiden Schwimmerinnen von Uster-Wallisellen Svenja Stoffel (27.31) und Lena Kreundl (27.47).
Im letzten Rennen des Damenwettkampfs erzielte Nina Kost als Startschwimmerin der Lagenstaffel einen sehr starken Schweizerrekord über 100 Rücken aufgestellt. In 1:00.66 blieb sie 12 Hundertstel unter ihrer vor drei Wochen aufgestellten Bestmarke. Damit fehlen der Winterthurerin, die in Heidelberg trainiert, nur noch 41 Hundertstelsekunden zur Olympialimite. Der Meistertitel in der Staffel ging an die Damen des SC Uster-Wallisellen, vor den Limmat Sharks Zürich und Lancy Natation.
Dabei haben die drei Damen Maria Ugolkova, Lisa Mamié und Nina Kost je vier Einzeltitel geholt. Wer jetzt wirklich die Queen des Wettkampfs ist, kann man unter verschiedenen Aspekten anschauen. Maria Ugolkova unterbot über 200 Lagen als Einzige eine Olympialimite und fügte ausserdem drei Staffeltitel hinzu. Am meisten Medaillen hatte dagegen Lisa Mamié auf dem Konto, gleich achtmal konnte sie sich Edelmetall umhängen lassen. Für die sechsfache Medaillengewinnerin Nina Kost spricht der einzige Einzel-Schweizerrekord über 100 Rücken.