Angespornt vom 18-jährigen Antonio Djakovic, der gestern sein erstes EM-Final bestritten hatte, zogen heute der 20-jährige Roman Mityukov und der 19-jährige Noè Ponti nach. Der Finaleinzug der drei Vertreter einer neuen Generation, welche aus den drei Sprachregionen der Schweiz stammen, ist ein gute Nachricht für den Schweizer Schwimmsport.
Noè Ponti machte bereits im Vorlauf über 200 Delfin klar, dass mit ihm zu rechnen ist. Er senkte seinen eigenen Schweizer Rekord um 8 Zehntelsekunden auf 1:55.67 und zog als viertschnellster Konkurrent ins Halbfinale ein. Dort bestätigte er seine Vorlaufleistung und demonstrierte sein Selbstvertrauen auf den letzten Metern, wo er sich den wichtigen zweiten Platz in seiner Serie sicherte. Er zieht nun mit der fünftschnellsten Zeit in den Endlauf ein, welcher hinter dem Weltrekordhalter Milak ziemlich offen erscheint. Pontis Finalqualifikation war keineswegs selbstverständlich, mit seiner bisherigen Bestmarke hätte es nämlich nicht gereicht.
Einen Leckerbissen durften die Schweizer Fans im Halbfinal über 100 Freistil geniessen. Dort kämpften Antonio Djakovic und Roman Mityukov Seite an Seite um den Finaleinzug in der Königsdisziplin 100 Freistil. Und kämpfen, das können die beiden Athleten. Bei Rennhälfte belegten sie die letzten Plätze, drehten dann auf und belegten schliesslich die Plätze drei und sechs in ihrem Lauf. Mityukov zog als Sechster in das Finale ein. Er meint dazu: "Ich hätte nicht gedacht, dass über 100 Freistil mein erstes EM-Finale erreiche, ich bin ja als Rückenschwimmer bekannt. Aber ich freue mich so auf Morgen, wo ich ein strenges Programm vor mir habe. (100 Rücken Vorlauf, 4x200 Freistil Vorlauf, möglicherweise 100 Rücken Halbfinal, 100 Freistil und 4x200 Freistil-Final). Auch Djakovic zeigte sich nach seinem Ausscheiden zufrieden, nachdem er gleich zweimal unter 49 Sekunden geblieben ist. "Ich bin stolz im Halbfinal dabei gewesen zu sein. Nun kämpfen wir morgen mit der Staffel um den Final und vielleicht gar um die Medaillen mit den Jungs!"
Lange sah es nach einer weiteren Finalqualifikation aus für Lisa Mamié über 100 Brust. Nach einer schnellen ersten Länge und trotz einer sehr guten Leistung fehlten der 22-jährigen Zürcherin 23 Hundertstelsekunden für den Finaleinzug. Ihre beiden Leistungen von 1:06.86 im Vorlauf und 1:06.77 im Halbfinal waren sehr stark, zuvor war sie einzig bei ihrem Rekordlauf im vergangenen Sommer mit 1:06.60 unter 1:07 geblieben. Das EM-100 Brustrennen der Damen wies ein sehr hohes Niveau auf. So war Mamié mit 1:07.11 an der WM als Elfte platziert gewesen, heute reichte für den 12. Rang an den Kontinentalwettkämpfen.
Nina Kost wurde für ihre Leistungssteigerung über 50 Rücken in dieser Saison mit dem Halbfinaleinzug belohnt. Dort war Endstation in 28.30. Kost steigerte ihre Bestzeit auf dieser Strecke von 28.72 zu Saisonbeginn bis auf ihren aktuellen Rekord von 28.09 Sekunden. Für den Finaleinzug wäre eine Zeit unter 28 Sekunden nötig gewesen.
Eine tolle Leistung zeigte die Liechtensteinerin Julia Hassler, die mit 8.32,17 Sechste wurde über 800 Freistil. Sie verpasste ihren Landesrekord um ärgerliche 2 Zehntelsekunden.
Julia Hassler
In den Vorläufen hängengeblieben sind Nils Liess über 100 Freistil in 49.58 Sekunden und Marius Toscan in neuer persönlicher Bestzeit über 200 Delfin in 2:01.20.
Alle Fotos von: magicpbk
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