Wahrer Teamgeist: 4x200 Freistilstaffel EM 2021

Ein ganz starkes Rennen zeigte der 19-jährige Tessiner Noè Ponti über 200 Delfin, der seinen am Vortag aufgestellten Schweizerrekord noch einmal deutlich unterbot mit 1:55.18. Vor allem die zweite Rennhälfte war noch besser als gestern und brachte ihm den fünften Platz ein in seinem ersten EM-Final.

Noè Ponti

Auf die 4x200 Freistilstaffel hatte man sich so gefreut, leider machte das Wettkampfprogramm der Mission Medaille einen dicken Strich durch die Rechnung. Nur wenige Minuten nach den ultimativ harten 200 Delfin, ohne jegliche Erholungsmassnahmen konnte Ponti sich kaum noch bewegen und verlor als Konsequenz den Anschluss an die Spitzenteams. Dabei hatten Djakovic mit 1:46.75 eine persönliche Bestzeit und Nils Liess mit 1:45.90 eine phänomenale Abschnittszeit vorgelegt. Mityukov übernahm etwas zu früh und die Staffel wurde schlussendlich disqualifiziert. Man darf sich sicher sein, dass diese Staffel an Olympia noch einiges zulegen wird.

4x200 Freistilstaffel mit grossem Potential

Titelverteidiger Jérémy Desplanches sicherte sich ohne Probleme den drittschnellsten Finalplatz über 200 Lagen. Im Vorlauf liess er auf der letzten Bahn noch ausklingen, im Halbfinal wurde er gefordert vom 17-jährigen Ungarn Kos und auch vom Mitfavorit Duncan Scott. Im Halbfinal war er einzig im Freistil schneller und man darf gespannt sein, ob im Final alles zusammenpasst.

Jérémy Desplanches

Roman Mityukov sagte gestern, dass er selber überrascht sei, sein erstes EM-Final in der Freistil- anstatt der Rückenlage erreicht zu haben. Dort konnte er die Pace der Spitze nicht ganz mithalten und wurde Achter in 48.47. Der Schwimmer von Genève Natation hat eine steile Entwicklung hinter sich. Noch vor einer Woche stand seine Bestzeit bei 48.74, zu Beginn der Saison noch bei 49.42. Mityukov erzielte in den Vorläufen über 100 Rücken auch in seinem zweiten Einzelrennen einen neuen Schweizerrekord in 53.87. Er hat sich dann entschieden, auf diesen Halbfinal zu verzichten, um sein ohnehin sehr dichtes Programm zu entlasten und noch einmal durchzuatmen vor der Staffel. Resumée Mityukovs EM bisher:

  • 4x100 Startschwimmer 48.21 SR 1 und 2
  • 4x100 Final Startschwimmer 48.20 SR 3 und 4
  • 100 Freistil Vorlauf 48.5
  • 100 Freistil Halbfinal 48.28
  • 100 Rücken Vorlauf 53.87 SR 5
  • 4x200 Freistil Vorlauf 1:48.49 split, SR 6
  • 100 Freistil Final 48.47
  • 4x200 Freistil Final, inoffiziell 1:46.3
Roman Mityukov beim Rücken
Roman Mityukov beim Freistil

Einen erfolgreiches EM-Debut gab es für Fanny Borer über 200 Delfin. Sie konnte sich gleich einen Einsatz im Halbfinal erkämpfen. Sie musste das Feld schon früh ziehen lassen, dennoch verbesserte sie ihre Vorlaufzeit noch einmal auf 2:15.79.

Marius Toscan
Christoph Meier
Maria Ugolkova
Noemi Girardet

Endstation Vorlauf hiess es für die anderen Schweizer, die heute im Einsatz waren. Sicher nicht zufrieden mit ihrer Leistung über 200 Freistil war Maria Ugolkova, sie verpasste den Halbfinaleinzug nur knapp. Noemi Girardet konnte nicht überzeugen über 200 Freistil. Sie blieb wie Ugolkova knapp 2 Sekunden über ihrer Bestzeit, auch die liechtensteinische 800 Meter Finalistin Julia Hassler blieb im Vorlauf hängen. Thierry Bollin zeigte eine solide Zeit über 100 Rücken, konnte aber seine sehr gute Pace nicht halten auf den letzten Metern. Über 200 Brust erreichten weder Jolann Bovey noch Yannick Käser die erhoffte Leistungssteigerung. Tamara Schaad konnte nicht ihre Bestleistung abrufen bei ihrem ersten EM-Einsatz über 200 Delfin. Marius Toscan und der Liechtensteiner Christoph Meier verfehlten ihre Bestzeiten über 200 Lagen.

Jolann Bovey
Yannick Käser
Julia Hassler
Thierry Bollin
Tamara Schaad

 

Alle Fotos: magicpbk

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