Lisa Mamié

Jérémy Desplanches gegen eine talentierte neue Generation war die spannende Affiche im EM-Final über 200 Lagen. Nachdem er auf der Rückenstrecke etwas zurückgelegen hatte, konnte er dann auf der Bruststrecke die Führung übernehmen. Er lag lange vorne, plötzlich aber drückte der Spanier Hugo Gonzalez gleich neben ihm aufs Tempo und überholte ihn auf den letzten Metern. Seine Zeit von 1:56.95 war schneller als bei seinem Sieg vor zweieinhalb Jahren. Eine Bilanz werden Desplanches und sein Team natürlich erst nach den Olympischen Spielen ziehen.

Ein Start-Ziel-Sieg von Lisa Mamié über 200 Brust im zweiten Halbfinale erfreute nicht nur die Schweizer Schwimmfans. Mit ihrer explosiven Technik und Präzision überzeugte die Schwimmerin der Limmat Sharks Zürich während ihrem Auftritt. Sie unterbietet ihren alten Schweizerrekord um über eine Sekunde. Der Lohn ist die Finalqualifikation mit der drittschnellsten Zeit und von 2:23.15 in einem offenen Finale. Mamié meint danach: "Ich bin sehr glücklich, weil ich mich während dem Rennen gut gefühlt habe. Ich bin stolz, die Schweiz im Final zu vertreten."

Lisa Mamié

Mamié war kurze Zeit später erneut im Einsatz mit der 4x100 Mixed-Lagenstaffel. Das Team mit Mityukov auf Rücken, Mamié auf Brust, Ponti auf Delfin und Ugolkova auf Freistil zeigte eine feine Leistung und wurde mit Schweizerrekord in 3:46,16 und einem fünftem Platz belohnt. Ausserdem bewahrten sie ihre gute Ausgangslage für einen Start in dieser erstmals an Olympischen Spielen ausgetragenen Staffel.

4x100 Mixedstaffel im Vorlauf mit Bollin (im Final mit Mityukov), Mamié. Ponti und Ugolkova.

Nils Liess und Antonio Djakovic lieferten ein spektakuläres Rennen im zweiten Halbfinallauf über 200 Freistil. Während Liess mit seiner Zeit von 1:47.16 einmal mehr sehr knapp an der Olympialimite scheiterte, powerte sich Djakovic in den Final von morgen mit einer persönlichen Bestzeit von 1:46.26, noch 4 Zehntelsekunden von Meichtry Rekord entfernt. Das Potential vom Genfer Nils Liess wurde auch heute ersichtlich, er war noch bis 150 Meter der schnellste aller Halbfinalisten.

Ein beherztes Rennen zeigte Nina Kost, die Schwimmerin von Lancy Natation, im 100 Rücken Halbfinale. Dort ging sie ohne Rücksicht auf Verluste sehr schnell an mit der drittschnellsten Zeit aller Teilnehmerinnen. Für diese Pace bezahlte sie zum Schluss des Rennens, allerdings durfte sie sich über einen neuen Schweizerrekord freuen, ihre eigene Marke unterbot sie um 31 Hundertstelsekunden. Sie sagt: "Obwohl ich die Olympialimite nur knapp verpasst habe, kann ich nicht zu enttäuscht sein und bin zufrieden. Am Sonntag habe ich mit der Lagenstaffel ja nochmals eine Chance."

Nina Kost

Liechtensteins GOAT Julia Hassler wird sich ärgern über die zwei Sekunden, die ihr über 1500 Freistil als Neunte fehlten für den Finaleinzug.

Julia Hassler

 

Alle Fotos: magicpbk

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