Jérémy Desplanches, Silber an der EM 2021

Mit Mentalitätsmonster bezeichnet man üblicherweise Sportler, die jeden Gegner mit seinen guten Leistungen einschüchtern, die sich nie geschlagen geben, die man nur unter einer mörderischen Anstrengung bezwingen kann und es meistens nicht gelingt. Desplanches ist so ein Monster. Er war es nicht von Natur aus. Er war immer ein sehr guter Schwimmer, aber erst sein Umfeld unter dem Trainer Fabrice Pellerin hat ihm diese Einstellung beigebracht. Wer seinen Gesichtsausdruck nach dem EM-Final in Budapest gesehen hat, weiss, dass Desplanches nicht gerne verliert. Obwohl er mit seiner Leistung in Budapest sehr wohl zufrieden hätte sein können, schliesslich war er schneller als bei seinem Titel vor 3 Jahren und noch gar nicht 100% vorbereitet, der Höhepunkt war ausgerichtet auf Tokyo.

Jérémy Desplanches (Foto: magicpbk)

 

Der EM-Final von Budapest war eine neue Situation für Desplanches, bis dahin ging sein Weg stetig nach oben, ein internationaler Topschwimmer, aber ohne Palmarès. Das war in Budapest anders. Seit 2018 führt Desplanches die europäischen 200 Lagenschwimmer an, seine Gegner wissen, dass er der Mann zu schlagen ist. Er hat diese Rolle angenommen und in Budapest wie immer nach dem Titel gegriffen, auch wenn diesmal Hugo Gonzalez zuerst die Wand berührte.

Jérémy Desplanches (Foto: magicpbk)

 

Ob sich Desplanches in Tokyo durchsetzen kann, hängt nicht nur von ihm ab, denn die Konkurrenz ist gewachsen. Die Erfahrung vom Genfer und seinem Team ist ein grosser Vorteil, wenn es darum geht, unter Hochdruck Bestleistungen abzuliefern. Desplanches liebt den Wettkampf, weiss, dass er vor grossen Rennen kaum schlafen kann, freut sich auf brenzlige Situationen. Er wird sich ganz auf den Einsatz über 200 Lagen konzentrieren.

Jérémy Desplanches (Foto: magicpbk)

 

Über den Werdegang des Genfers wurde bereits viel berichtet. Kein Wunder, seit 2015 reiht der Genfer Rekord an Rekord, Medaille an Medaille! Wir sind stolz, einen solchen Athleten, ein solches Mentalitätsmonster, in unseren Reihen zu haben.