Zum Abschluss noch Staffelfinale der Damen mit Rekord
Mit Spannung wurden die letzten Einsätze der Schweizer erwartet, waren doch mit Lisa Mamié und Roman Mityukov zwei EM-Medaillengewinner in ihren Paradedisziplinen am Start. Unvergessen, wie die beiden in Budapest alle überrascht hatten und im kritischen Moment ihre Bestleistung auspackten.
Roman Mityukov erzielte heute zwar eine persönliche Bestzeit über 200 Rücken in 1:54.23, verfehlte aber letztlich den Einzug ins Finale deutlich. Für die Top 8 benötigte man eine Zeit von 1:52.35. Lisa Mamié verpasste das Finale über 200 Brust ebenfalls um rund 1,6 Sekunden. Mamié konnte sich gegenüber den Kurzbahn-EM mit 2:23.38 nicht steigern, mit ihrem Schweizerrekord wäre dieser Erfolg möglich gewesen.
Schliesslich ging aber auch der letzte Finalnachmittag dieser WM nicht ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Die 4 Routiniers Nina Kost, Lisa Mamié, Maria Ugolkova und Alexandra Touretski hauten im Vorlauf einen neuen Schweizer Rekord raus, um sich einen Finalplatz zu ergattern. Sie unterboten die alte Marke, geschwommen an der Kurzbahn-WM 2018 von Seraina Sturzenegger, Lisa Mamié, Svenja Stoffel und Alexandra Touretski um beinahe 4 Sekunden auf 3:56.79. Im Final verbesserte das Quartett die Marke erneut auf 3:55.84 (Kost Rücken 58.98, Mamié Brust 1:05.79, Ugolkova Delfin 56.35 und Touretski Freistil 54.72) und belegte damit den 8. Rang.
Das gesamte Schweizer Team in mindestens einem WM-Final
Dank dieser Staffel erreichte die Schweizer Schwimm-Nati das Kunststück, dass sämtliche Teammitglieder mindestens einen Final erreicht haben. Die Sogwirkung der Medaillengewinner und Einzelfinalisten Noè Ponti, Antonio Djakovic und Maria Ugolkova funktionierte. Sowohl die neueren Mitglieder wie Thomas Hallock und Robin Yeboah, als auch die erfahrenen Kräfte wie Alexandra Touretski und Nina Kost trugen zum erfreulichen Mannschaftsergebnis bei. Lisa Mamié und Roman Mityukov bewiesen mit ihren Staffelresultaten eindrücklich, wie wichtig sie für die Nationalmannschaft sind.
2 Medaillen und 11 Finals gegenüber 1 Halbfinal an den Kurzbahn-WM 2018
Insgesamt erreichten die Schweizerinnen und Schweizer 11 Finals, 5 mehr als je zuvor. Im Verlaufe des Turniers wurden 16 Schweizerrekorde verbessert, drei mehr als beim bisher besten Turnier im Jahre 1999. Das Mass der Dinge sind für Schweizer Delegationen an internationalen Grossanlässen üblicherweise die Anzahl Semi-Finals. Sie rücken ob der Fülle von Medaillen- und Finalleistungen für einmal in den Hintergrund. Die WM-Medaillen von Ponti und Djakovic sind ein weiteres Indiz für die herausragende Generation, die sich neben Jérémy Desplanches und Maria Ugolkova im Eilzugtempo weiterentwickelt hat. Bisher konnten erst Remo Lütolf (Bronze 50 Brust, 1999) und Flavia Rigamonti (3x Bronze 800 Freistil, 1999, 2000 und 2002) Edelmetall für die Schweiz sichern.
Das Gesamtergebnis ist umso erstaunlicher, wenn man berücksichtigt, dass mit Jérémy Desplanches der beste Schweizer der vergangenen Jahre nicht an der WM startete und die Motoren der beiden «Rennautos» Mamié und Mityukov erstmals leicht stotterten. Nur zum Vergleich: An den letzten Kurzbahn-WM 2018 in Hangzhou (CHN) erreichte die Schweizer Mannschaft gerade mal einen einzigen Halbfinal (Lisa Mamié 100 Brust).
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