Christian Schreiber (r.) at FINA MSWS 2022, Eilat (ISR) (Photo by Elena Nembrini)

Am Samstag, 12. November, fand kurz nach dem Sonnenaufgang im klaren Wasser von Eilat (Israel) die letzte Etappe der FINA-Marathon-Schwimmserie statt.

Die besten Spezialisten der Welt Paltrineri und Razowsky kämpften um den mit 50.000 Dollar dotierten Endpreis. «Das heisst das Rennen wird sehr schnell sein. Da wird nicht gespielt», warnte Teammanagerin Elena Nembrini Christian Schreiber, den einzigen Schweizer im Rennen.

Der Athlet vom Schwimmclub St. Gallen Wittenbach strebte in Eilat nach der Vorselektion aus den Europameisterschaften 2022 in Rom nun die definitive Selektion für die Weltmeisterschaften 2023 in Fukuoka (JPN) an. Eine TOP 16 Platzierung war hierfür in den Selektionskriterien gefordert, in Eilat nicht einfach! 51 Schwimmmer waren am Start - mit dabei, die besten aus Australien, den USA und Europa.

Für Christian war es das zehnte 10-km-Rennen, und man muss zugeben, dass man dabei immer wieder denselben Kommentar schreiben musste: Dass er in den ersten Kilometern mit der Gruppe mit schwimmen konnte, jedoch im Moment des Tempowechsels nicht mehr mithalten konnte.

Diesmal war es anders: Die ersten 5 km schwamm Christian zwischen dem 16. und 17. Platz, mit einer sehr schnellen Zeit von 53.19.3. Er sah locker aus, er war konzentriert dabei. Nach 6666 m lag er auf Rang 18, immer noch in der grossen Spitzengruppe. Vor den letzten 1666 Metern war er auf den 21. Platz abgerutscht. Jedoch hatte der Verlust von fünf Plätzen einen Grund: Im Gegensatz zu den anderen hatte er sich, in Absprache mit seinem Trainer Gabriel Schneider, als einziger verpflegt, und das war offensichtlich eine lohnende Entscheidung. Denn dies gab ihm genug Energie, um am Ende die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2023 zu erreichen.

Christian war kämpferisch und konnte sich gut im Spitzenfeld halten. Er schwamm ein grossartiges Rennen und belegte den 16. Platz, nur 20 Sekunden hinter dem Sieger Paltrineri!

«Es ist ein gutes Gefühl, wenn man ankommt und sieht, dass direkt vor dir immer noch Paltrineri steht. Auch an den Bojen, dem einzigen Zeitpunkt, an dem ich die Position kontrollieren kann, merkte ich, dass ich gut in der Spitzengruppe platziert war und das gab mir den richtigen Schub. Jetzt freue ich mich darauf die 1500 m an den Schweizer Meisterschaften in Sion zu schwimmen.» Sehr zufrieden war auch der Trainer Gabriel Schneider: «Die viele Arbeit hat sich bezahlt gemacht. Christian fühlt sich immer wohler und heute hat er sich noch steigern können.»

Nach der Ära Oberson ist Christian der erste Open Water Schwimmer, der sich für eine WM qualifiziert.

Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!