Fazit Open Water JEM in Korfu

 

An den, vom Vize-Olympiasieger Spiros Gionnotis, veranstalteten Junioren Europameisterschaften in Korfu (Griechenland), nahmen neben den 6 Schweizer Athlet:innen mit Renata Coda und Kim Jelmoni auch zwei Schweizer Richter teil.

Mit zwei Platzierungen unter den ersten 16 blieb die Schweizer Delegation unter den Erwartungen. Katharina Hibbeln (SVSW) und Emma Fredersdorf (SVB) erreichten einen 16. beziehungsweise 15. Rang und erreichten damit zwar Zielvorgabe von Swiss Aquatics, bleiben aber hinter ihren Ambitionen.

In der kürzesten Disziplin des Wettkampfs- dem Rennen über 5km – konnte Nina Mani (SKBE) von Anfang an die Pace der Spitzengruppe nicht mitgehen und belegte am Ende den 26. Rang.

Gleiches galt für Anina Bruhin (BAAR) und Leona Montanes (SCF), welche in der ersten Runde noch versuchten das Tempo der der Spitze mitzugehen, dann aber auf der zweiten und dritten Runde à 1500m abreissen lassen mussten. Auf der vierten und fünften Runde konnten sie wieder zulegen und klassierten sich über 7.5km auf dem 25. und 26. Rang. Das Potential für ein besseres Abschneiden hatten beide Athletinnen bereits gezeigt.

Der einzige männliche Athlet in der Delegation von Swiss Aquatics Swimming, Rocco Laguardia (SVSW) zeigte einen mutigen Auftritt und konnte einige Kilometer mit der vorderen Gruppe mithalten. Doch dann hatte auch er aufgrund seiner mangelnden Erfahrung Mühe, auf Kurs zu bleiben und musste abreissen lassen. Er beendete die 7.5km auf dem 27. Rang. In Anbetracht des Teilnehmerfeldes in dieser Kategorie, ist sein Ergebnis als positiv zu werten.

Die Schwimmer:innen bringen neue und zusätzliche Erfahrungen mit nach Hause. Die Trainer vor Ort, Gabriel Scheider (SVSW), Tobias Gross (BAAR) und Xavier Fleury (SVB) sind davon überzeugt, dass diese Gruppe durch eine verstärkte Teilnahme an Wettkämpfen gut abschneiden kann. Denn die Erfahrung für diese Distanzen gewinnt man nur, wenn man sie immer wieder (vor allem in Wettkämpfen) schwimmt. Nächstes Jahr finden die Meisterschaften ebenfalls Ende September statt, was eine lange Saison und eine andere Planung als für das Schwimmen im Becken voraussetzt.

Es ist interessant zu sehen, wie neue Nationen in die Freiwasserwelt eingetreten sind. Die Abwesenheit der französischen und niederländischen Teams, die ihre Schwimmer:innen nicht zwingen wollten, sich den ganzen Sommer vorzubereiten, blieben nicht unbemerkt. Zwei Goldmedaillen Polens, die guten Ergebnisse Finnlands, und die Teilnahme einer kompletten Mannschaft aus Irland und Schweden zeigen, dass das Interesse am Freiwasserschwimmen steigt. Das Niveau des Schweizer Teams ist im Moment so wie es ist. Es gibt Raum für Verbesserungen und neue Ansätze werden bereits diskutiert und sind schon in Aussicht. Die Gruppe mit zusätzlich anderen Athlet:innen des Nationalkaders ist bereit, sich zu engagieren und viel zu arbeiten, um Schritt für Schritt zum Erfolg zu kommen.

Elena Nembrini – Head Coach Open Water