Noè Ponti, European Short Course Swimming Championships 2023, Romania (Photo by Fabio Cetti)

Zum Abschluss der diesjährigen Kurzbahn-Europameisterschaften im rumänischen Otopeni schafft Noè Ponti auch über 100m Lagen den Sprung aufs Podest. Er beendet sein Rennen als Zweiter und sichert sich damit seine vierte Medaille.

Mit riesigem Selbstvertrauen nach seinen überragenden Leistungen über die Schmetterlingsdistanzen, stand Noè Ponti heute Abend im Final über 100m Lagen auf dem Startblock. Seine Zeit, die er gestern Abend im Swim-Off ins Becken zauberte und eine Verbesserung seines bisherigen Schweizerrekord um fast eine Sekunde bedeutete, unterstrich, dass auch in diesem Rennen im Kampf um die Medaillen zu rechnen sei. Er zeigte in einem spannenden Rennen, dass er nicht nur über die Schmetterlingsdistanzen, sondern auch die anderen Lagen schnell schwimmen kann. Zu Beginn noch in Führung, überholte ihn nach 50m der spätere Sieger Bernhard Reitshammer aus Österreich. Diesen Platz konnte der Tessiner bis zum Schluss beibehalten. Er beendete sein Rennen in 51.62s als Zweiter und darf sich über seine insgesamt vierte Medaille an diesen Meisterschaften freuen.

Wir ziehen den Hut vor Noè und seinem Trainerteam um  Massimo Meloni und Andrea Mercuri! 👏💪

Auf die 400m Lagen, für die Noè ebenfalls gemeldet war, verzichtete er heute morgen, um sich auf die 100m fokussieren zu können. Und diese Entscheidung hat sich, wie sehen konnte, ausbezahlt. Dennoch standen in den Vorläufen über 400m Lagen zwei Schweizer im Einsatz. Gian-Luca Gartmann und Marius Toscan zeigten solide Leistungen, schafften aber den Einzug in den Final knapp nicht. Gian-Luca stellte mit 4:13.71 eine neue persönliche Bestzeit auf. Diese Zeit verhalf ihm auf den guten 11. Schlussrang. Marius konnte sein Rennen etwas schneller beenden. Er schlug nach 4:12.88 an und klassierte sich direkt vor seinem Teamkollege auf dem 10. Rang.

Noe PONTI of Switzerland poses with his three Gold medals (50, 100 and 200m Butterfly) and his Silver medal (100m IM) after the medal ceremony for the Men's 100m Individual Medley (IM) Final during the 22nd LEN European Short Course Swimming Championships in Otopeni, Romania, Sunday, Dec. 10, 2023. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Noch nie dagewesen

Die Leistung, aber auch das noch vorhandene Potenzial, des 22-jährigen Überfliegers aus dem Tessin beurteilt Markus Buck, Leistungssportchef Swimming von Swiss Aquatics, als noch nie dagewesen. Möchte man ein Fazit zu dieser EM ziehen, so würden einem die Superlativen ausgehen. Mit fünf Medaillen aus dieser EM rauszugehen, davon drei goldene, hätte man nicht zu träumen gewagt.

Dabei habe natürlich ein Athlet seinen entscheidenden Betrag geleistet. Noè Ponti habe mit seinem Triple über die Schmetterlingsdistanzen und der Silbermedaille über die 100m Lagen Schweizer Sportgeschichte geschrieben. Sein Europarekord über die 100m Schmetterling ist erst der fünfte Europarekord eines Schweizer Schwimmers bzw. einer Schweizer Schwimmerin. Zuletzt gelang dies Flavia Rigamonti im Jahr 2007. Bei seinem Sieg über 50m Schmetterling ist er lediglich 4 Hundertstelsekunden am Weltrekord vorbeigeschrammt. Es sei unglaublich schön, dass es nun für den ehrgeizigen Tessiner endlich so richtig aufgegangen sei. Aus seinen Rückschlägen von Fukuoka hab er die richtigen Schlüsse gezogen, sei stärker daraus hervorgegangen und nun konnte er die Früchte seiner harten Arbeit ernten. Daneben sei die Bronzemedaille von Thierry Bollin eine schöne Überraschung. Nach Rückschlägen und Tiefs sei Thierry nun endlich wieder dort, wo er hingehöre. Er habe mit dieser Medaille einen Meilenstein in seiner Karriere setzen können und habe nun eine Portion Selbstbewusstsein getankt um sein Ziel Olympiaqualifikation in Angriff zu nehmen.

Die Finalqualifikationen von Antonio Djakovic seien so nicht zu erwarten gewesen. Der Fokus liege beim 21-jährigen auf der langen Bahn, sprich der WM in Doha im Februar und den Olympischen Spielen. Diese Leistungen stimmen somit sehr zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Saison.

Auch mit den Leistungen der drei weiteren Athlet:innen Julia Ullmann, Marius Toscan und Gian-Luca Gartmann sei er zufrieden. Aufgrund von Verletzungen und Krankheiten konnten sich insbesondere Julia und Gian-Luca nicht optimal auf diese Kurzbahn-EM vorbereiten. Dass daraus dennoch eine Halbfinalqualifikation für Marius und mehrere persönliche Bestleistungen resultierten, sei positiv und spreche für die Qualität dieser jungen Athlet:innen.

Mit einer Ausbeute von fünf Medaillen aus sieben Finals, sechs Schweizer- und einem Europarekord reist das Schweizer Team aus Rumänien ab. Ein toller Auftakt in die Olympiasaison und die Bestätigung auf dem richtigen Weg nach Paris zu sein!

Wir gratulieren dem gesamten Team zu diesen herausragenden Leistungen und wünschen ihnen eine gute Heimreise 👏🍀