Flavio BUCCA of Switzerland competes in the Men's 200m Backstroke Heats during the swimming events of the European Aquatics Championships in Belgrade, Serbia, Tuesday, June 18, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Heats

Um 9:30 Uhr startete der zweite Wettkampftag mit den Vorläufen der Damen über 50m Schmetterling. Julia Ullmann durfte im vierten von vier Läufen von Bahn 2 die Sprintdistanz in Angriff nehmen. Obwohl dies nicht ihre Hauptdisziplin ist, konnte sie in 27.09s eine gute Zeit erzielen, die ihr den Einzug in den Halbfinal ermöglichte. Sie zeigte sich zufrieden über die Qualifikation, auch wenn sie sich über eine Zeit unter 27 Sekunden gefreut hätte. Über 50m müsse alles perfekt zusammenpassen, ansonsten verliere man sofort mehrere Zehntel, die man nicht mehr aufholen könne. Sie habe leider bei ihrem Atemzug etwas den Rhythmus verloren. Dies müsse im Halbfinal etwas besser klappen. Heute Abend startet ihr Halbfinal um 19:12 Uhr.

Der nächste Event waren die 100m Freistil der Herren. Hier waren mit Antonio Djakovic und Tiago Behar zwei Schweizer. Antonio bestreitet diese EM, wie alle Athleten, die bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert sind, aus dem Training heraus. Erst gestern reiste er nach Belgrad, um sein Training in der gewohnten Umgebung so lange wie möglich aufrechterhalten zu können und trotz EM sich bestmöglich auf Paris vorbereiten zu können. So verzichtet der 22-jährige Schwimmer aus Uster auch während dieser EM nicht auf seine Trainingseinheiten von mehreren Kilometern am Tag. Das Resultat sei ganz in Ordnung, meinte er nach dem Rennen. Mit dem Morgentraining in den Armen und Beinen und nur wenig Sprinttrainings in den letzten Wochen, sind die 49.55s tatsächlich ein gutes Resultat. Den Fokus legten er und sein Trainer nämlich seit längerem auf die Ausdauer, weswegen Antonio auch über die 200m und 400m Freistil bessere Zeiten antizipiert als über die 100m. Tiago Behar startete in dieser Disziplin in sein erstes EM-Einzelrennen. Nachdem er gestern in der Staffel über die doppelte Distanz Mühe hatte mit Husten und Fieber, war sein Energielevel auch heute noch nicht wieder dort, wo er sein sollte. Die Erholung nach einer Krankheit benötige offenbar etwas mehr Energie, meinte er schmunzelnd. Er sei aber ganz zufrieden mit der Leistung, auch wenn ohne diese Müdigkeit wohl etwas mehr drin gewesen wäre. Seine heutige Zeit (50.24s) sei jedoch nicht allzu weit weg von seiner persönlichen Bestzeit. Die beiden Freistilspezialisten werden über die 200m am Donnerstag ihre nächsten Auftritte haben.

Antonio DJAKOVIC of Switzerland competes in the Men's 100m Freestyle Heats during the swimming events of the European Aquatics Championships in Belgrade, Serbia, Tuesday, June 18, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Im Vorlauf über die 100m Brust stand unsere Europameisterin 2022 über die doppelte Distanz im zweiten Lauf im Einsatz. Sie beendete ihr Rennen in 1:07.19, was Rang 3 nach den Vorläufen bedeutete. Lediglich Anastasia Gorbenko und Eneli Jefimova waren schneller als die junge Zürcherin. Erfreut über den Halbfinaleinzug betonte sie die Wichtigkeit dieses Rennens als Einstieg in diese EM. So sei es in den Call Rooms, in denen sie sich vor dem Start jeweils einfinden müssen, unheimlich heiss. Nun wisse sie für ihr Hauptrennen, die 200m Brust, was sie erwarte, könne sich darauf vorbereiten. Sie werde nun sicherlich eine Trinkflasche dabeihaben, meinte sie im Interview nach dem gelungenen Auftakt. Sie sei in guter Form, habe Selbstvertrauen tanken können und sei bereit im Halbfinal noch etwas schneller zu schwimmen. Dieser fand dann am Abend um 18:54 Uhr statt.

Über die 200m Rücken standen Roman Mityukov und Flavio Bucca gemeinsam im letzten Vorlauf auf den Startblöcken. Roman Mityukov, der an den letzten beiden Weltmeisterschaften sich jeweils eine Medaille sichern konnte, schwamm ein kontrolliertes Rennen und beendete den Vorlauf in 1:57.19 als Gesamterster. Auch er nimmt diese EM als Trainingswettkampf auf dem Weg nach Paris als Standortbestimmung mit, ohne spezifische Vorbereitungen. Dafür war es eine starke Zeit, die er in der Hitze von Belgrad aufstellte. Dies bestätigte er auch selbst nach dem Rennen. Er sei zufrieden mit seiner Leistung. Er habe das umsetzen können, was der Trainer ihm vor dem Lauf mit auf den Weg gegeben habe. Dass unter diesen Umständen, in dieser intensiven Trainingsphase eine tiefe 57er Zeit resultiere, würde ihn positiv stimmen. Der junge Genfer konnte bereits im Vorlauf aus dem Training heraus überzeugen, was einmal mehr seine absolute Weltklasse unterstreicht. Ein Achtungserfolg durfte auch Flavio Bucca feiern. Bei seiner ersten EM auf Elitestufe schaffte der 19-jährige Ostschweizer sogleich den Einzug in den Halbfinal. Er beendete seinen Vorlauf in 2:01.38 und darf heute Abend neben Roman Mityukov erneut über die 200m Rücken an den Start gehen. Nach dem Erfolg zeigte er sich erfreut, werde nun aber das Rennen erstmals mit seinem Coach analysieren und schauen, was er verbessern kann. Die ersten 150m seien sehr gut gewesen – er war unter seiner persönlichen Bestzeit – habe dann aber viel zu viel Zeit und noch zwei Plätze verloren. Dies müsse er nun mit seinem Coach analysieren und allenfalls an einigen Stellschrauben drehen, damit dies heute Abend nicht mehr passiere. Der Halbfinal der beiden Schweizer war abends um 19:24 Uhr angesetzt.

Lisa MAMIE of Switzerland competes in the Women’s 100m Breaststroke Semifinal during the swimming events of the European Aquatics Championships in Belgrade, Serbia, Tuesday, June 18, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Semifinals

Im Halbfinal über 100m Brust klassiert sich Lisa Mamié auf dem dritten Platz und darf morgen um die Medaillen kämpfen. Der Genfer Roman Mityukov schwimmt über 200m Rücken zum selben Resultat wie seine Teamkollegin und wird morgen Abend ebenfalls im Final stehen.

Lisa Mamié schnappt sich über die 100m Brust das Finalticket. Die 25-jährige Zürcherin zeigt im Halbfinal um 18:54 Uhr ein kontrolliertes Rennen. Ihren Lauf beendet sie in 1:07.32 als Erste. Beide Halbfinals betrachtet schwamm sie die drittschnellste Zeit und qualifizierte sich damit souverän für den morgigen Final der besten Acht. Sie zeigte sich im Interview nach ihrem Erfolg glücklich über die Finalqualifikation. Sie fühle sich gut und werde morgen nun alles geben.

Julia Ullmann war über 50m Schmetterling im Einsatz. Am morgen noch knapp an der 27 Sekundengrenze gescheitert, schaffte sie dieses Ziel im Halbfinal und unterbot mit 26.78s sogar ihre persönliche Bestzeit. Sie sei besser in ihren Flow reingekommen und konnte sich so im Vergleich zum Morgen verbessern. Es sei ein erfreulicher Start in diese EM und sie freue sich nun auf ihre Paradedisziplin, die 100m Schmetterling. Die junge Zürcherin, die morgen ihren 19. Geburtstag feiern wird, klassierte sich auf dem starken 13. Schlussrang.

Roman MITYUKOV of Switzerland competes in the Men's 200m Backstroke Heats during the swimming events of the European Aquatics Championships in Belgrade, Serbia, Tuesday, June 18, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Roman Mityukov und Flavio Bucca standen zusammen im 2. Halbfinal über die 200m Rücken im Einsatz. Das zweite Rennen an diesem Tag bedeutete für den jungen Genfer die Kräfte gut einzuteilen. Das Rennen sei ihm schwerer gefallen als noch jenes am Morgen. Er sei etwas müde gewesen. Aus dem Training heraus ein EM-Rennen zu bestreiten ist auch für ein Weltklasseathlet wie Roman Mityukov anstrengend. Nichtsdestotrotz schwamm er in 1:57.00 als Dritter overall problemlos in den morgigen Final. Jetzt werde er mit dem Trainer nochmals das Rennen anschauen und sich gut erholen, um morgen das bestmögliche zeigen zu können.

Der zweite Schweizer in diesem Rennen, der 19-jährige Flavio Bucca, zeigte in seinem ersten EM-Halbfinal ein gutes Rennen. Zufrieden ja, aber er hätte sich eine bessere Zeit erhofft, liess er verlauten. Er möchte mehr und wolle noch viel lernen. Mit Roman Mityukov habe er einen Topstar im Team, von dem er viel lernen könne und möchte. Die wertvollen Erfahrungen, die er hier sammeln konnte, würden ihm helfen sich weiter stetig zu verbessern. Dies sei erst der erste Schritt gewesen. Sobald sich die nächste Gelegenheit biete, sich an einem internationalen Event zu präsentieren, werde er diese Chance ergreifen und das Gelernte umsetzen. Mit der Zeit von 2:01.07 konnte er seinen ersten EM-Wettkampf auf dem guten 14. Platz beenden.

Morgen stehen für das Schweizer Team in den Heats die 200m Freistil mit Vanna Djakovic, 100m Schmetterling mit Noè Ponti und 200m Brust mit Jérémy Desplanches auf dem Programm. Am Abend werden Lisa Mamié und Roman Mityukov um die Medaillen kämpfen.  Wir wünschen viel Erfolg und drücken die Daumen. Hopp Schwiiz! 🇨🇭

 

Die SRG wird die Teile der EM live übertragen. SRF wird alle Final- und Halbfinalläufe live zeigen, kommentiert aus Zürich. Im Web werden diese komplett gezeigt, ein Grossteil wird zudem auf SRF info zu sehen sein. RTS überträgt alle Final-/Halbfinale im Web unkommentiert. RSI wird alle Sessions im Web zeigen. Die Rennen mit Noè Ponti und Finals mit Schweizer Beteiligung werden kommentiert.

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