Nach dem phänomenalen Saisonauftakt beim Weltcup in Shanghai warten für Noè Ponti und Thierry Bollin von Donnerstag bis Samstag bereits die Rennen an der nächsten Weltcupstation.
Am vergangenen Wochenende starteten beim Weltcup in Shanghai die weltbesten Schwimmer in die neue Saison. Die meiste Aufmerksamkeit durfte in der chinesischen Metropole der Tessiner Überflieger Noè Ponti geniessen. Mit je einem Welt-, einem Weltcup- und einem Europarekord sowie zwei Schweizer Rekorden drückte er der Veranstaltung seinen Stempel auf. Auch Thierry Bollin zeigte sich mit einem Schweizer Rekord und einer weiteren persönlichen Bestleistung in blendender Form.
Mit seiner Europa- und Weltcuprekordzeit von 48.40s über 100m Schmetterling, die ihn zugleich auf Platz 3 der schnellsten Schwimmer aller Zeiten in dieser Disziplin brachte, und der nationalen Bestzeit von 50.66s über 100m Lagen, Platz 5 der All-time Top Performers, eröffnete Ponti letzten Freitag seine Rekordjagd. Es folgte die Verbesserung des nationalen Rekordes über 200m Lagen von 1.32s auf 1:51.78 am Samstag und wurde gekrönt mit dem Weltrekord von 21.67s am Sonntag über 50m Schmetterling im Vorlauf und der zweitschnellsten je geschwommenen Zeit (21.68s) im Final. Mit diesen Rekorden, den zwei Siegen in den Schmetterlingsdistanzen, der Silbermedaille über 100m Lagen und der bronzenen Auszeichnung über 200m Lagen legte der Tessiner einen Saisonauftakt hin, von dem keiner zu träumen gewagt hätte. So zeigte sich der junge Schweizer auch überglücklich über diese Erfolge. Mit diesem Weltrekord sei ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, meinte Ponti freudestrahlend. Er freue sich riesig, dass er diesen Rekord nun knacken konnte, denn er habe immer gewusst, dass er dazu in der Lage sei. An den Olympischen Spielen in Paris sei nicht alles so verlaufen, wie er es sich erhofft hatte. Dies mache nun aber vieles wett.
Auch sein Trainer Massimo Meloni war nach den phänomenalen Auftritten seines Schützlings überglücklich. Es sei ein unglaubliches, fantastisches Gefühl, diesen Erfolg mit Noè feiern zu dürfen. Auf die aussergewöhnliche Frühform angesprochen – Ponti ist nach einer Pause nach den Spielen von Paris erst wieder einen Monat im Training -, erklärte der Schweizer Nationaltrainer, dass Noè im Laufe des Jahres sehr viele Kilometer abspule, und so auch in einer Trainingspause seine Form nicht verlieren würde, insbesondere nicht auf der kurzen Bahn. Sie hätten am Training nichts angepasst. Noè sei aktuell einfach völlig frei im Kopf und habe die Rennen hier unbeschwert in Angriff nehmen können. Nun hätten sie, wie immer, das Ziel sich von Rennen zu Rennen weiter zu verbessern. Dies sei aber nach diesen Ergebnissen wohl nicht ganz einfach, gab der ehrgeizige Italiener, der mit Ponti seit Jahren in Tenero trainiert, zu.
Doch nicht nur Ponti überzeugte in Shanghai mit einer tollen Frühform. Der zweite Schweizer am Start des diesjährigen Weltcups, Thierry Bollin, erzielte ebenfalls starke Zeiten. Der 24-jährige Berner schwamm in seiner Paradedisziplin, den 50m Rücken, in 23.09s zu einem weiteren Schweizer Rekord und wurde Sechster. Über die doppelte Distanz verpasste er zudem das Podest als Vierter nur knapp und unterbot über 50m Freistil mit seiner Zeit von 21.96s seine persönliche Bestleistung um fast sieben Zehntel.
Viel Zeit, um die Erfolge zu feiern, bleibt dem Trio jedoch nicht. Sie sind bereits weitergereist nach Südkorea, wo der Weltcuptross als Nächstes Halt machen wird. Ab Donnerstag wird in Incheon wiederum um Medaillen und Topzeiten gekämpft. Die Vorläufe starten jeweils um 2:30 Uhr Schweizer Zeit, die Finals um 12:30 Uhr.
Incheon (KOR), Stop 2, 24. - 26. Oktober 2024
Noè Ponti
- 100m Schmetterling: 24. Oktober
- 100m Lagen: 24. Oktober
- 200m Lagen: 25. Oktober
- 50m Schmetterling: 26. Oktober
- 200m Freistil: 26. Oktober
Thierry Bollin
- 50m Freistil: 24. Oktober
- 50m Rücken: 25. Oktober
- 100m Rücken: 26. Oktober
Die dritte und letzte Station wird vom 31. Oktober bis 2. November in Singapur (SGP) stattfinden.
Die Infos zum Weltcup finden Sie hier.