Thierry Bollin, Noè Ponti, Roman Mityukov, and Louis Droupy of Switzerland pose for a photo after clocking in a new Swiss Record time in the Men's 4x100m Medley Relay Heats during the 2024 World Aquatics Swimming Championships (25m) in Budapest, Hungary, Sunday, Dec. 15, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Dreimal Gold, drei Weltrekorde, vier weitere Schweizerrekorde, vier Finalteilnahmen. Noch nie war die Bilanz von Swiss Aquatics so herausragend wie bei diesen Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest. Der Tessiner Noè Ponti katapultierte sich mit seinen grandiosen Leistungen definitiv in die Garde der internationalen Topstars. In der Staffel wurden heute Morgen gleich zwei neue Schweizerrekorde aufgestellt.

Zum Abschluss dieser für die Schweiz herausragenden Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest gab es für das Schweizer Team in der 4 x 100 Meter Lagenstaffel gleich zwei neue Schweizerrekorde zu feiern. Der Berner Thierry Bollin unterbot als Startschwimmer zum ersten Mal die 50-Sekunden-Marke über 100 Meter Rücken. In 49.84 Sekunden war er um 26 Hundertstelsekunden schneller als bei seiner Bestmarke aus dem Jahre 2022.

Das Quartett Thierry Bollin, Louis Droupy, Noè Ponti und Roman Mityukov, der die abschliessenden 100 Meter Freistil nur wenige Minuten nach seinem Rennen über die lange Rückendistanz in Angriff nahm, verbesserte den alten Rekord aus dem Jahre 2018 um 8.36 Sekunden. «Es hat einfach riesigen Spass gemacht», waren sich die vier Athleten einig, bedauerten jedoch, den Einzug in den Final als Zehnte um 0.86 Sekunden verpasst zu haben.

Roman MITYUKOV of Switzerland competes in the Men's 200m Backstroke Heats during the 2024 World Aquatics Swimming Championships (25m) in Budapest, Hungary, Sunday, Dec. 15, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Antonio Djakovic: «2025 werde ich stärker zurückkommen»

Völlig erschöpft zeigte sich Antonio Djakovic nach seinem Vorlauf über 200 Meter Freistil. «Es läuft einfach nicht an dieser WM. Die kleine Operation vor drei Wochen hat sicher dazu geführt, dass ich nicht an meine persönliche Bestzeit herangekommen bin. Man sieht es den Rennen an, dass das Training fehlt.» Ausdauer und Stehvermögen hätten enorm gelitten. In 1:45.03 blieb der 22-jährige Ustermer rund zweieinhalb Sekunden über seinem Schweizer Rekord. Für Djakovic gehen schwierige eineinhalb Jahre zu Ende. Immer wieder war der EM- und WM-Medaillengewinner vor Grossanlässen durch Infektionen und Verletzungen zurückgeworfen worden. «Es war schwierig, aber ich garantiere, dass ich 2025 auf jeden Fall stärker zurückkommen werde.»

Roman Mityukov: Neue Erkenntnisse für 2028

Ebenfalls eine durchzogene WM-Bilanz hat der Olympiabronzemedaillengewinner von Paris über 200 Meter Rücken, Roman Mityukov, aufzuweisen. Aus dem Höhentrainingslager in Frankreich angereist, hatte der Genfer mit grosser Müdigkeit zu kämpfen. «Für uns ist es wichtig, im Hinblick auf die Spiele 2028 neue Erfahrungen zu sammeln. Ich hatte vorher noch nie in der Höhe trainiert. Es war eine gute Erfahrung, aber sehr hart. Diese Meisterschaften sind etwas weniger wichtig für mich, da ich mich auf das 50-Meter-Becken konzentriere.» Roman Mityukov und sein Trainer Clément Bailly versuchen im Hinblick auf die Spiele in Los Angeles, neue Reize zu setzen. Dazu gehört das Höhentraining. An diesen Weltmeisterschaften sammelten sie Erkenntnisse darüber, wie Romans Körper auf die neue Trainingsform reagiert. Der Genfer Jurastudent beendete seine Wettkämpfe in Budapest in seiner Paradedisziplin 200 Meter Rücken in 1:52.87 und blieb damit rund 1.4 Sekunden über seinem Schweizer Rekord.

Noe PONTI of Switzerland poses with his 3 Gold medals (50 and 100m Butterfly and 100m Individual Medley) during the 2024 World Aquatics Swimming Championships (25m) in Budapest, Hungary, Sunday, Dec. 15, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Markus Buck: «Historische Meisterschaften»

Der langjährige Leistungssportchef von Swiss Aquatics, Markus Buck, spricht in seiner Bilanz von historischen Meisterschaften für den Schweizer Schwimmsport. «Drei Weltrekorde und drei WM-Titel, das hatten wir noch nie. Zum ersten Mal kann ich sagen, es gibt nichts zu beanstanden.» Mit dieser Aussage stapelt der gebürtige Deutsche jedoch etwas tief, waren die Schweizer Schwimmerinnen und Schwimmer seit den Europameisterschaften 2018 in Glasgow nie mehr ohne Medaillen von Grossanlässen in die Heimat zurückgekehrt. Eine solche Ausbeute hingegen ist einmalig. «Noè Ponti und Thierry Bollin sind herausragend geschwommen. Bei Antonio Djakovic und Roman Mityukov gibt es erklärbare Gründe, warum sie hier nicht in Bestform waren. Marius Toscan kämpft sich immer weiter nach vorne, und Louis Droupy hat hier erste wertvolle Erfahrungen an Meisterschaften in der Elite sammeln können.» Swiss Aquatics habe in Budapest das Maximum herausgeholt. «Es darf gerne so weitergehen.»

Das Schweizer Team wird, mit Ausnahme von Roman Mityukov und Louis Droupy, die direkt nach Genf fliegen, morgen Montagabend um 16.35 Uhr in Kloten erwartet und am Flughafen von Schwimmfans gebührend in Empfang genommen werden.

Wir gratulieren dem gesamten Schweizer Team dieser überragenden Weltmeisterschaften in Budapest von Herzen zu diesen grossartigen Erfolgen und bedanken uns für ihren Einsatz und die Leidenschaft für den Schwimmsport und mit der sie diesen in der Schweiz auf ein neues Level gehoben haben.

Zudem möchten wir uns auch herzlich beim Team von RSI für die unermüdliche Arbeit vor Ort und die Übertragung der kompletten WM bedanken!

Hier alle Resultate des Events.