Gelungener Abschluss der Schwimm-Weltmeisterschaften in Japan
Am letzten Wettkampftag der World Aquatics Championships in Fukuoka stand für die Schweiz nur noch ein letztes Rennen auf dem Programm: die 4x100m Lagenstaffel der Herren. In der Besetzung mit Roman Mityukov, Jérémy Desplanches, Noè Ponti und Antonio Djakovic waren die besten Schwimmer in ihren jeweiligen Lagen dabei. Sie zeigten ein starkes Rennen und beendeten dieses nach 3:35.46, was ein neuer Schweizer Rekord bedeutete, den vierten für das Schweizer Team an dieser WM. Dies reichte für den 15. Platz.
Somit beendet die Schweiz diese Meisterschaft mit 3 Finalqualifikationen, aus denen die tollen Plätze 6 von Antonio Djakovic und 7 von Noè Ponti sowie die überragende Bronzemedaille von Roman Mityukov resultierten. Daneben gab es 9 Halbfinaleinzüge und 4 Schweizer Rekorde. Auch konnten mit Antonio Djakovic über die 400m Freistil und Roman Mityukov über 100m Rücken zwei weitere Qualifikationslimiten für Paris 2024 geknackt werden, eines der erklärten Ziele dieser WM. Zudem haben auch die Staffeln eine gute Chance, dank den Leistungen hier die Anforderungen für die Spiele im nächsten Jahr erfüllt zu haben.
Bronzemedaille von Roman Mityukov als Highlight
Nach dem Abschluss dieser Meisterschaften zieht auch Leistungssportchef Markus Buck eine positive Bilanz. Gemessen an den Zahlen, gehört diese Meisterschaft zählt mit in den Kreis der erfolgreichsten, die die Schweiz je hatte. Nichtsdestotrotz sei aber nicht alles aufgegangen, was man sich selber vorgenommen hatte. Die eigenen Erwartungen waren enorm hoch. Das gesamte Team wird sich nun zusammensetzen und anschauen, wo man noch Feinjustierungen anbringen muss an den Olympischen Spielen in Paris noch besser performen zu können. Erfreulich sei auch, dass man sich zum einen an der Weltspitze halten konnte mit den Finals und der Medaille, zum anderen, dass diese Spitze nun breiter geworden sei.. "Inzwischen haben wir bei den Männern nicht mehr nur einen, sondern vier Leistungsträger." Bei den Damen ist es aktuell jedoch nur eine. So kann auch der Druck auf die mehrere Schultern verteilt werden. Wenn einer der Leistungsträger nicht die gewünschte Leistung abrufen könne, springe ein anderer in die Bresche, was hier in Japan Roman Mityukov war. Leider konnte hier Noè Ponti nicht ganz den eigenen sehr hohen Erwartungen, aber auch den Erwartungen der gesamten Schwimmwelt gerecht werden. Jammern auf sehr hohem Niveau! Sieht man sein unglaubliches Potenzial, dass er über die Schmetterlingsdistanzen hat, hatte man sich durchaus mehr erhofft. Hier sieht Markus Buck die Gründe möglicherweise darin, dass Noè mit dem ersten Schritt in dieses Stadion das erste Mal den Druck richtig gespürt habe und noch nicht die Routine hatte, diesen Druck mit sich zu verarbeiten. Das schöne sei aber, dass er über die Meisterschaft wieder zu sich gekommen sei und einen Weg gefunden habe, das ganze zu verarbeiten. Dies sieht man auch daran, dass er über die 100m Schmetterling wieder ganz anders aufgetreten sei. Dass es zum Ende nicht zu einem Exploit gereicht hat, werde das Trainerteam mit Noè im Anschluss genau analysieren.
Dies Staffeln hatten das Ziel sich einen Quotenplatz für Paris zu sichern. Aktuell wären beide Staffeln, 4x200m Freistil und 4x100m Lagen der Herren, qualifiziert. Der Qualifikationsmodus sieht vor, dass die ersten 3 Staffeln dieser WM direkt qualifiziert sind. Die restlichen 13 Plätze werden vergeben an die Nationen mit den schnellsten Zeiten zusammengerechnet aus den Vorläufen und Finals von Fukuoka und der kommenden WM in Doha im Februar 2024 zusammen. Mit dem 10. bzw 15. Platz wäre man aktuell dabei. Man werde nun analysieren, ob und welche Nationen noch das Potenzial hätten diese Schweizer Staffeln zu überholen und werde sich Gedanken machen wie damit im Hinblick auf die WM in Doha umgegangen werden soll.
Die Qualifikationszeiten der Einzelrennen, die World Aquatics und das IOC gesetzt haben, sind äusserts anspruchsvoll. Die Zeiten entsprechen jeweils dem 14. Platz der letzten Spiele in Tokyo - nota bene ist dies ein Halbfinalplatz. Dies ist eine unglaublich hohe Hürde, um nur überhaupt mitmachen zu können. Umso erfreulicher ist, dass diese bereits von 3 Athleten, Antonio Djakovic über 400m Freistil, Roman Mityukov über 100m und 200m Rücken und Noè Ponti über 100 und 200m Schmetterling, genommen wurde. Sich bereits ein Jahr vor den Spiele qualifizieren zu können ist bislang noch nie einem Schweizer Schwimmer gelungen! Ebenfalls ein Zeichen für das gestiegene Niveau der Schweizer Schwimmer:innen!
Wir gratulieren allen Athlet:innen und dem gesamten Betreuerteam zu dieser erfolgreichen Meisterschaft und wünschen eine gute und sichere Heimreise am Montag! Noè Ponti und Roman Mityukov werden noch etwas länger in Japan bleiben und sich noch etwas dieses eindrucksvolle Land anschauen. Sie werden erst am Freitagabend zurück in der Schweiz erwartet.