Nachdem Jérémy Desplanches bereits im Sommer verkündet hatte, nicht mehr für grosse Wettkämpfe ins Becken zu springen, hat er nun das definitive Ende seiner Schwimmkarriere bekannt gegeben.
Bereits vor den Olympischen Spielen in Paris hatte der 30 -jährige Genfer, dass dies sein letzter grosser internationaler Wettkampf sei. Nachdem in den letzten Wochen im Raum stand noch kleine Wettbewerbe zu schwimmen, hat Desplanches sich nun entschieden keine weiteren Rennen zu bestreiten und seine Karriere definitiv zu beenden. Nachdem er in den letzten Wochen mehrere Referate halten durfte, sei ihm bewusst geworden, dass er nun mehr dafür brenne sein Wissen weiterzugeben und mit seiner Erfahrung die jüngeren Athlet:innen auf ihrem Weg an die Spitze zu unterstützen, als selbst im Becken um Bestzeiten zu schwimmen.
Jérémy Desplanches ist einer der erfolgreichsten Schweizer Schwimmer der Geschichte. Mit seinem Talent und viel harter Arbeit kämpfe er sich an die Weltspitze und zeigte, dass auch Athleten aus einer kleinen Schwimmnation wie der Schweiz auf der grossen Schwimmbühne grosse Erfolge feiern können. So wurde er beispielsweise über "seine" 200m Lagen im Jahre 2018 Europameister, holte sich ein Jahr später in Gwangju den Vize-Weltmeistertitel oder gewann 2021 an der EM in Budapest ebenfalls Silber. Sein wohl grösster und schönster Erfolg war die Bronzemedaille an den Olympischen Spielen in Tokyo 2021.
Mit all diesen Erfolgen war der sympathische Westschweizer nicht nur in sportlicher Hinsicht Wegbereiter für die aktuellen Topschwimmer Roman Mityukov, Noè Ponti oder Antonio Djakovic. Als langjähriger Teamcaptain des Schweizer Nationalteams unterstützte er sie auf ihrem Weg an die Spitze auch als starke Persönlichkeit neben dem Wettkampfbecken und vertrat die Interessen der Athlet:innen als Athlet:innenvertreter im Zentralvorstand des nationalen Verbands Swiss Aquatics.
Nun schliesst sich dieses Kapitel im Leben von Jérémy Desplanches definitiv. Für seine aussergewöhnliche Karriere wurde er von seiner Heimatstadt Genf gestern Abend an der "Nuit du sport genevois" geehrt, an der auch sein ehemaliger Teamkollege und Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris Roman Mityukov und sein ehemaliger Trainer Clément Bailly ausgezeichnet wurden.
Rücktritt soll Kinder zum Strahlen bringen
Der Rücktritt soll jedoch nicht nur Abschiedstränen auslösen, sondern auch Kindern ein Lachen ins Gesicht zaubern. Jérémy Desplanches engagiert sich gemeinnützig, unter anderem für die Stiftung Theodora. Diese Stiftung wurde mit einem Ziel gegründet, Kindern in Spitälern und Institutionen für Kinder mit Behinderung Lachen, Freude und wertvolle Momente der Abwechslung zu schenken. Da er nun seine Wettkampfanzüge nicht mehr brauche, werde er seine noch gut erhaltenen Anzüge unterschrieben zum Verkauf anbieten, gab Desplanches bekannt. Der Erlös dieser Aktion wird der Stiftung gespendet, um weiterhin vielen Kindern einige unbeschwerte Momente der Freude schenken zu können.
Den Link zu seinem Projekt mit der Stiftung Theodora findet ihr hier.
Wir gratulieren Jérémy zu seiner grossartigen Karriere und bedanken uns herzlich bei hm für alles, was er für den Schwimmsport und alle Schwimmer:innen in der Schweiz gemacht hat. Alles Gute für deine Zukunft!