Antonio Djakovic

Ein Hauch von Weltklasse gab es in Sursee im mit Spannung erwarteten 100 Meter Delfinfinale. Der Olympiabronzemedaillengewinner hatte bereits im Vorlauf einen Landesrekord aufgestellt und im Final spielte sich vor dem begeisterten Publikum der Kampf Ponti gegen die Uhr ab. 35 Jahre nachdem Dano Halsall als erster Schweizer die 100 Freistil unter 50 Sekunden geschwommen hat, durchbrach nun Noè Ponti mit 49.98 als erster diese Schallmauer in der Delfindisziplin. Ponti startet damit überzeugend in die Saison, bei all seinen bisherigen Rennen über 100 Delfin verbesserte er seinen Landesrekord. Das Podest vervollständigten die beiden Westschweizer Alex Ogbonna (Lausanne Natation) und Ilan Gagnebin (Red Fish Neuchâtel).

Da fehlen nur noch 2 Zehntelsekunden… Antonio Djakovic startete fulminant in die Meisterschaften über 400 Freistil. In einem negativ eingeteilten Rennen steigerte er seine Bestzeit, scheiterte aber erneut am Rekord von Dominik Meichtry. Christian Schreiber sah lange Zeit selbst im Vergleich zum Olympianeunten sehr gut aus, bevor er dann auf der zweiten Rennhälfte abgehängt wurde. Mit 3:51.41 krallte sich der 19-jährige Schwimmer von St. Gallen-Wittenbach Silber, knapp vor Gabriel Jegher (SK Bern). Der 17-jährige Paul Niederberger von NS Locarno wurde gerade Mal um 6 Hundertstel vom Podest verdrängt.

Auch der Titel der Damen über 400 Freistil geht ins Hause Djakovic. Vanna Djakovic (SC Uster Wallisellen) siegte Minuten nach ihrem Bruder Antonio in 4:16.21. Sie hatte sich das Rennen geschickt eingeteilt und übernahm nach Rennhälfte langsam das Diktat. Silber ging in 4:19.38 an Aurélie Honsberger (CN Sion) und Bronze mit 4:19.45 an Julia Mattoscio, die für ihr mutiges Angangstempo belohnt wurde.

Eine dicke Überraschung gab es über 50 Rücken der Herren. Hier verdrängte der 18-jährige Benjamin Pfeiffer (A-Team Savosa) mit starken 24.18 den Favoriten Roman Mityukov (Genève Natation) auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Kurzbahn-EM Teilnehmer von 2019, Thomas Hallock (SC Uster Wallisellen).

Einen Genfer Doppelsieg gab es bei den Damen über 50 Rücken für Rekordhalterin Nina Kost vor ihrer Trainingspartnerin Malika Gobet. Beide konnten sich gegenüber ihren Vorlaufszeiten nicht mehr steigern, Gobet hat ihre Bestzeit mit 27.78 deutlich verbessert. Nina Amman holte eine weitere Medaille für den SV St. Gallen-Wittenbach.

In einem passionierten Zweikampf zwischen den Schwimmern der Limmat Sharks Zürich konnte der 21-jährige Sinan Rüegg den Rekordhalter Yannick Käser als Titelverteidiger entthronen. Der momentane Soldat bei der Schweizer Spitzensport-RS benötigte dazu eine Riesensteigerung auf 2:10.41. Aber Käser wäre nicht Käser, wenn er nicht spektakulär gekämpft hätte, es fehlten ihm 7 Hundertstelsekunden zum Sieg. Dritter wurde Jolann Bovey (SC Uster Wallisellen), der zweite Sportsoldat auf dem Podest.

Einen ungefährdeten Sieg gab es für Lisa Mamié (Limmat Sharks Zürich) mit 2:24.98 über 200 Brust. Mit Sophia Dumont (SV Basel) und Havana Cueto Cabrera (Vevey Natation) standen zwei neue Gesichter auf dem Podest in dieser Disziplin.

Sasha Touretski (Genève Natation) landete einen überzeugenden Sieg über 100 Delfin, auch wenn Julia Ullmann die 27-jährige Sprinterin nie ganz ziehen liess. Die Schwimmerin der Limmat Sharks Zürich wurde Zweite in 58.95, Bronze ging in persönlicher Bestzeit von 1:00.32 an Anna Vismara vom SC Aarefisch Aarau. Touretski erreichte die Limite für die Kurzbahn-WM in Abu Dhabi.

In einem begeisternden Dreikampf über 400 Lagen setzte sich schliesslich der EM-Finalist Marius Toscan (SV St.Gallen-Wittenbach) in 4:12.18 durch gegen Sinan Rüegg (Limmat Sharks) und Gian-Luca Gartmann (SC Uster Wallisellen). Erst dank einem brutal starken Freistilabschnitt konnte er die starke Konkurrenz abschütteln. Der 19-jährige Toscan bestätigte ausserdem seine WM-Limite, die er bereits an der Kurzbahn-EM erreicht hatte.

Lisa Mamié holte über 400 Lagen ihren zweiten Titel in 4:47.07, vor Céline Weil (SV St.Gallen-Wittenbach) und Angelina Patt (Limmat Sharks Zürich), die lange an der Favoritin dran waren.

Im Freistilsprint siegte Thomas Hallock in 21.85 vor dem 15-jährigen Talent Leo Verschooten aus Baar. Der belgische Staatsbürger schlug in 22.28 an, Maël Allegrini (Lausanne Natation) wurde Dritter.

Bereits ihren zweiten Titel sackte Nina Kost (Genève Natation) über 50 Freistil ein in 24.77, vor ihrer Klubkollegin Sasha Touretski mit 24.92. Kost unterbot damit die Limite für die Kurzbahn-WM in Abu Dhabi.

Swiss Aquatics darf nach dem ersten Tag mit einem Schweizer Rekord, zwei weiteren Meisterschaftsbestzeiten und zahlreichen WM-Limiten von einem erfreulichen Auftakt sprechen.

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