Im Kanal de la Villette, der als ein langes Schwimmbecken bezeichnet werden kann, waren 62 Herren und 32 Damen am Start. In der Stadt der nächsten Olympischen Spiele konnte die Organisation die Erwartungen leider nicht erfüllen und führte zu Unzufriedenheiten und Unruhe bei den Teilnehmern. Beispielsweise wurde der Start der Herren kurzfristig auf 6.30 Uhr vorverlegt, so dass die Athleten bereits um 4.30 Uhr morgens am Wettkampfort bereit sein und den Platz mit den nicht gerade sportlichen Nachtschwärmern teilen mussten.
Trotzdem waren die besten Open Water Schwimmer:innen am Start, darunter Christian Schreiber und Celine Weil aus St. Gallen und die Baslerin Emma Frederdorf.
Christian schwamm in Paris sein bestes Rennen über 10 km. Er war von Anfang an in der vorderen Gruppe dabei. Nach 6 km hatte man schon fast gedacht, er hätte den Anschluss verloren. Er konnte aber den leichten Abstand wieder aufholen und blieb bis zum Schluss im Kampf um die vorderen Plätze dabei. In der dritten Runde à 2000m war er sogar eine Sekunde schneller als Paltrinieri.
Erfreulich ist auch die Zeit: Auch wenn es schwierig diese jeweils zu vergleichen, verbesserte er sich um 2 Minuten und beendete die 10km in 1:52.59. Das Resultat gibt ihm Motivation und Hoffnung für die nächste Europameisterschaft in Rom, bei der er über 5km und 10 km an den Start gehen wird.
Emma Fredersdorf hatte einen guten Start. Als jüngste Teilnehmerin war sie aber von den zum Teil brutalen Positionskämpfen überfordert und konnte nicht in der Gruppe mitschwimmen. Es wäre an der Zeit, dass die Schiedsrichter strenger kontrollieren und sanktionieren, denn einige Schwimmer:innen mussten wegen harten Schlägen ihre Rennen aufgeben. Dieser Trend dauert nun schon ein paar Jahre an und müsste unbedingt unterbrochen werden. Emma beendete das Rennen auf dem 28. Platz und fährt mit einer zusätzlichen wichtigen Erfahrung für ihre Zukunft im Open Water nach Hause.
Celine Weil musste leider das Rennen wegen Krankheit nach zwei Runden abbrechen.