Meister gekrönt: Höhepunkte des Abschlusstages der Schweizer Schwimmmeisterschaften
Der letzte Tag der Langbahn Schweizermeisterschaften in Sursee brachte spannende Rennen, enge Entscheidungen und bemerkenswerte Leistungen. Die Athleten gaben alles, um ihre letzten Chancen auf Medaillen zu nutzen und fesselten das Publikum bis zum Schluss.

Antonio Djakovic (Schwimmclub Uster) zeigte am letzten Wettkampftag erneut seine Entschlossenheit und sicherte sich den Sieg über 400 Meter Freistil mit einer Zeit von 3:52,90. Dies trotz der Müdigkeit nach mehreren Rennen in den vergangenen drei Tagen kämpfte Antonio weiter und lieferte eine starke Leistung ab.
Nach dem Rennen teilte Antonio seine Gedanken darüber, wie herausfordernd es war, das Tempo zu halten:
"Es war ein sehr hartes Rennen. Es ist der letzte Tag, und ich bin schon ein bisschen müde von den vorherigen drei Tagen, in denen ich viele Rennen hatte. Aber ich habe trotzdem alles gegeben, um so schnell wie möglich zu schwimmen. Ich denke, es war ein gutes Rennen, besonders wenn man bedenkt, dass ich kein Tapering gemacht habe. Diese Schweizer Meisterschaften waren eher dazu da, um zu sehen, wo ich stehe – fast wie eine gute, harte Trainingseinheit."
Rückblickend auf seine Gesamtleistung während der Langbahn Schweizermeisterschaft äusserte sich Antonio zufrieden, blieb jedoch fokussiert auf das, was noch vor ihm liegt:
"Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit meiner Leistung, aber es gibt noch viel zu tun. Meine oberste Priorität ist es jetzt, gesund zu bleiben, was wirklich wichtig ist. Ausserdem werde ich im Training weiterhin hart arbeiten, viele Kilometer machen, einige gute harte Einheiten absolvieren und an kleinen technischen Verbesserungen arbeiten. Vor allem möchte ich weiterhin Freude an dem haben, was ich tue."
Die Silbermedaille ging an Balint Ashton (Schwimmverein beider Basel), der 3:58,65 schwamm, und die Bronzemedaille an Mattia Mauri (A-Club Swimming Team Savosa), der sein Rennen in 4:00,72 beendete.

Angélique Brugger (Swim Team Lucerne) sammelte ihre vierte Goldmedaille des Wochenendes, indem sie die 50 Meter Freistil in 26,19 gewann. Séraphine Hoigné (Schwimmklub Bern) überholte Talia Jordan (Schwimmclub Liestal) um nur 8 Hundertstelsekunden und sicherte sich die Silbermedaille in 26,39.
In seinem letzten Einzelrennen dieser Schweizer Langbahnmeisterschaften holte sich Noè Ponti (Schwimmclub Uster) eine weitere Goldmedaille, dieses Mal über 50 Meter Freistil. Dahinter kam es zu einem engen Duell um die verbleibende Podestplätze: Noah Ruben Retzler (Limmat Sharks Zürich) schlug nach 22,92 Sekunden an und holte Silber. Nur einen Wimpernschlag später erreichte Robin Yeboah (Schwimmverein beider Basel) das Ziel in 22,94 Sekunden und sicherte sich damit Bronze.

Im 200 Meter Schmetterling Finale der Frauen hatte Gaia Rasmussen (Genève Natation 1885) die Goldmedaille fest im Blick. Doch über weite Strecken des Rennens wurde sie von ihrer Teamkollegin Fanny Borer angeführt. Am Ende schlug Fanny Borer in 2:15,26 an und verteidigte damit erfolgreich ihren Titel aus dem Vorjahr. Gaia Rasmussen belegte mit 2:16,91 Rang zwei. Das Podium komplettierte die erst 16-jährige Loane Richard (Red-Fish Neuchâtel), die in 2:20,33 auf den dritten Platz schwamm.
Das Rennen um Gold im Männerfinale war äusserst knapp. Enrico Sottile (A-Club Swimming Team Savosa) führte die ersten 150 Meter, dicht gefolgt von Ilan Gagnebin (Lausanne Aquatique) und Marius Toscan (Schwimmverein St.Gallen-Wittenbach). In einem finalen Sprint gelang es Marius, sich den Vorteil zu verschaffen und sich Gold in 1:59,33 zu sichern. Enrico beendete das Rennen direkt dahinter in 1:59,43. Ilan schlug mit einer Zeit von 2:00,84 im Ziel an und gewann die Bronzemedaille.

In ihrem zweiten Finale des Nachmittags - 100 Meter Rücken - erreichte Gaia Rasmussen (Genève Natation 1885) ihre sechste Einzelmedaille des Wochenendes. Aus Bahn 4 gestartet, schwamm sie 1:02,50 und gewann Gold. Hinter ihr lagen Chiara Strickner (Lausanne Aquatique) und Anastasia Hak (Schwimmverein beider Basel) nur um eine Hundertstelsekunde auseinander und schwammen 1:03,38 bzw. 1:03,39.
Ohne Überraschung ist Roman Mityukov (Genève Natation 1885) erneut Schweizer Meister über 100 Meter Rücken geworden. Mit einer Zeit von 53,96 gewann er das Rennen mit fast 2 Sekunden Vorsprung auf den Silbermedaillengewinner Gian-Luca Gartmann (Schwimmclub Uster), der das Rennen in 55,80 beendete. Flavio Bucca (Schwimmclub Uster) belegte den dritten Platz in 56,04.

Vanna Djakovic (Schwimmclub Uster) hatte ebenfalls einen beeindruckenden Tag und gewann die 1500 Meter Freistil mit einer Zeit von 17:07,08. Dieser Sieg kommt zusätzlich zu ihrer Qualifikation für die U23-Europameisterschaften, die sie am Freitag über 800 Meter Freistil erreichte. Vanna konnte ihre Emotionen nicht verbergen, als sie darüber sprach, was diese Qualifikation für sie bedeutete.
"Von November bis Januar musste ich eine Pause vom Schwimmen einlegen, weil ich Verletzungen an beiden Knien hatte. Seit Februar bin ich wieder im Wasser und habe intensive Trainingseinheiten absolviert. Mein Trainer und ich waren uns nicht einmal sicher, ob ich bei den Schweizer Meisterschaften schwimmen würde, wegen meinen Knien. Zu sehen, dass ich nach meinem 800er die Qualifikation geschafft habe, war der glücklichste Moment meines Lebens. Es war wirklich hart, besonders mental, diese Verletzung durchzustehen. Die Möglichkeit, zu den U23-Europameisterschaften zu gehen, gibt mir so viel Motivation, noch härter zu arbeiten und stärker zurückzukommen. Ich bin einfach überwältigt von Emotionen und Glück."
In Bezug auf ihre Gesamtleistung teilte Vanna mit:
"Einige Rennen liefen besser als andere. Ich schwimme wieder nahe an meinen persönlichen Bestzeiten, also bin ich wirklich zufrieden damit, wie die letzten Tage gelaufen sind."
Vanna hob auch hervor, wie das Schwimmen neben Amelie Bertschi (A-Club Swimming Team Savosa) während der Langstreckenrennen die Erfahrung angenehmer und motivierender machte:
"Das Schwimmen mit Amelie macht die Rennen für mich viel unterhaltsamer. Es motiviert mich, weil wir uns während aller Rennen gegenseitig pushen. Es ist schön, jemanden neben sich zu haben während der Langstreckenrennen. Ich freue mich darauf, in Zukunft mehr mit ihr zu schwimmen."
Amelie und Vanna schwammen dieses Rennen Kopf an Kopf, Amelie beendete es in 17:07,21. Die Bronzemedaille ging an Emma Fredersdorf, die 17:44,04 schwamm.

Die Männer des Schwimmclub Uster gewannen ihre dritte Staffel des Wochenendes, indem sie die 4x100 Meter Freistil in 3:20,65 schwammen. Das Team, bestehend aus Noè Ponti, Antonio Djakovic, Fabian Kempf und Gian-Luca Gartmann, holte für den Schwimmclub Uster die dritte Medaille in der 4x100 Meter Freistilstaffel mit einer Zeit von 3:20,65. Lausanne Aquatique (Tiago Behar, Mael Allegrini, Ilan Gagnebin, Dominic Chtaini) sicherte sich erneut die Silbermedaille mit einer Zeit von 3:23,14. Bronze ging an Genève Natation 1885 (Jolan Victorio, Bora Ilgun, Roman Mityukov, Lorenzo Guidotti) mit einer Zeit von 3:25,72.
Um ihr Wochenende abzuschliessen, schwamm das Frauenteam des Schwimmclub Uster (Panna Kliment, Angelina Patt, Medea Gonzalez, Lea Harrison) 3:52,25 in der 4x100 Meter Freistilstaffel und sicherte sich damit die Goldmedaille, knapp vor Genève Natation 1885 (Lilla Hauer, Alexandra Froissart, Gaia Rasmussen, Xenia Blumin), die mit 3:52,37 ins Ziel kam. Schliesslich ging die letzte Bronzemedaille des Wettbewerbs an das Swim Team Lucerne (Angélique Brugger, Linn Grob, Yara Küng, Yanna Souza Bregant), die eine Zeit von 3:54,27 schwamm.
Die besten Leistungen nach Punkten gingen an Havana Cueto Cabrera, die am Donnerstag im 100 Meter Brust 791 Punkte erzielte, und an Noè Ponti, der am Samstag im 100 Meter Schmetterling mit einer Zeit von 50,27 951 Punkte erreichte.
Da die Langbahn Schweizermeisterschaften nun zu Ende gehen, möchten wir allen Mitarbeitern, dem Organisationsteam von Aarefisch und den engagierten freiwilligen Helfern danken, deren harte Arbeit und Engagement dieses Wochenende zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Herzlichen Glückwunsch an alle Schwimmerinnen und Schwimmer zu ihren grossartigen Leistungen und ein grosses Dankeschön an die Fans für ihre unermüdliche Unterstützung. Bis zum nächsten Mal und viel Glück auf eurem weiteren Schwimmweg!
Artikel: Yeléin Cheriff, Berichterstattung Nationale Meisterschaften Schwimmen