Die Schweizer Nationalmannschaft befindet sich weiter auf Erfolgskurs. Noè Ponti erzielte bei 11 Rennen am Wochenende einen Schweizer Rekord über 50 Delfin, zwei Siege und 4 A-Finals und einen B-Final. Einen grossen Durchbruch gab es für Fanny Borer (CN Mulhouse, CN Nyon) mit einem Schweizerrekord und EM-Limite über 200 Rücken. Lisa Mamié und sowie das Genfer Erfolgstrio Jérémy Desplanches, Roman Mityukov und Nils Liess überzeugten ebenfalls. Jérémy Desplanches erzielte über 200 Lagen mit der Zeit von 1:57.50 erneut eine Weltklasseleistung.
Für Noè Ponti war es wichtig, seine Spitzenleistungen vom vergangenen Dezember zu bestätigen. Das ist ihm bereits am ersten Wettkampftag eindrücklich gelungen, bezwang er doch den amtierenden Vize-Europameister Mehdy Metella (Frankreich) über 100 Delfin in souveräner Manier. Er siegte in 51.89, nachdem er bereits im Vorlauf in 51.76 als einziger Teilnehmer unter 52 Sekunden geblieben war. Beeindruckend war wie in Rotterdam seine zweite Rennhälfte. Nach 50 Metern noch auf dem dritten Zwischenrang, überholte er alle mit einer Abschnittszeit von 26.98 Sekunden. Über 50 Delfin folgte der zweite Sieg, diesmal mit neuem Schweizerrekord in 23.39. Er besiegte dabei den Olympiasieger Florent Manaudou (FRAU) und den Führenden im Europaranking Nyls Kostanje (NED). Ponti ist aber mehr als ein Delfinspezialist, er ist konkurrenzfähig in mehreren Disziplinen. Weitere Finals erreichte er über 200 Lagen und 400 Freistil, wo er mit persönlicher Bestzeit das Podest nur knapp verpasste. Insgesamt schwamm Ponti 11 Einsätze in drei Tagen.
Erstmals einen Schweizerrekord feiern durfte Fanny Borer, die 25-jährige Schwimmerin des CN Nyon, die in Marseille für ihren französischen Verein CN Mulhouse am Start war. Sie unterbot mit 2:13.10 Minuten den alten Schweizerrekord von 2:13.26, gehalten von Maria Ugolkova und erzielt im WM Vorlauf im Juli 2019 in Gwangju (KOR). Borers gute Form hatte sich an den letzten zwei Meetings auf französischem Boden angedeuet: 2:15.14 in St. Raphael im Dezember 2020 und 2:14.95 in Nizza im Februar gingen dem Exploit in Marseille voraus. Nach dem Start des 200 Rückenrennens sah Borer neben dem Blitzstart der neben ihr liegenden niederländischen Kurzbahn-Sprintweltrekordhalterin Kira Toussaint etwas verloren aus. Danach steigerte sich die Romande aber stetig und machte auf der Schlusslänge gar noch Boden auf die Siegerin gut, bevor sie an zweiter Stelle anschlug. Sie unterbot auch die Limite für die EM in Budapest (17.-23. Mai 2021) von 2:14.44 deutlich.
Jérémy Desplanches gewann die 200 Lagen mit einem neuerlichen Beweis seiner Klasse in 1:57.50, so schnell wie nie zuvor im März. Die junge französischen Konkurrenz, die Desplanches seit Jahren nach Belieben dominiert, hat mit zwei Zeiten unter 2 Minuten etwas aufgeholt und belebt die Konkurrenz. Desplanches ist seit dem Januar 2020 ungeschlagen in dieser Disziplin und liegt im Weltjahresranking an vierter Stelle.
Lisa Mamié erzielte das Golden Tour Double über 200 Brust. Ihre 2:25.88 sind etwas langsamer als ihre europäische Saisonbestleitung von 2:25.23, die sie in Nizza erzielt hatte. Über 50 und 100 Brust holte sich Mamié noch Silber, während sie über 400 Lagen mit persönlicher Bestleistung das Podest um neun Hundertstelsekunden verpasste.
Die beiden Genfer Teamkollegen Nils Liess und Roman Mityukov prägten das 200 Freistilrennen. Liess startete offensiv, drückte stets aufs Tempo und lag bei 150 Metern auch deutlich vor Europameister Rapsys, welcher ihn auf der letzten Bahn überspurtete. In dessen Sog stürmte auch Mityukov noch ganz nahe an Liess heran. Der konstante Liess schlug als Zweiter an in 1:47.40 und Mityukovs 1:47.44 bedeuteten Bronze und persönliche Bestleistung.
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