Schwimmen in offenen Gewässern ist auch für geübte Schwimmende eine grosse Herausforderung. Swiss Aquatics baut sein Open Water Schwimmangebot zusammen mit seinen Partnern laufend aus. Ob Einsteigende oder Profi, die Themen wie Navigieren, Schwimmen im Neopren, Sicherheit oder Gruppendynamik werden Ihnen näher gebracht. Hier gibts nützliche Tipps & Tricks.
Open Water Trainings
- Seit mehreren Jahren organisiert unser Open Water Partner Swimhohlic qualitativ hochstehende und spannende Trainings in offenem Gewässer in Bern und Thun. Dazu kommen gratis Neoprentests sowie spezielle Trainingstipps zur Vorbeugung von Schulterschmerzen.
- Auch Jürg Ammann bietet im Rahmen seines Swiss Lakes Project regelmässig Open Water Swim Trainings im Hallwilersee an. Die Trainings sind für alle Niveaus offen.
- Im Genfersee finden diesen Sommer zwei Open Water Training Camps der Lake Geneva Swimming Association statt. Als Teilnehmende:r wird am Speed und der Ausdauer im Open Water gearbeitet. Mehr Informationen gibt es hier.
Tipp 1: Bereite dich vor!
Suche deine Schwimmstrecke auf www.schweizmobil.ch
Präge dir den Kurs auf Papier und an Land vor dem Start oder dem Training gut ein. Checke folgende Punkte:
- Wie ist die Wassertemperatur?
- Hat es starke Strömung oder Wellen?
- Aus welcher Richtung scheint die Sonne? -> Brillenwahl
- Welche Farbe haben die Bojen, insbes. die letzte Boje?
Tipp2: Sichere dich ab!
- Persönliche Limiten nicht überschreiten! Sei zu jeder Zeit bereit und geh nicht bis ans Ende deiner Kräfte.
- Schwimme nie alleine oder ohne Aufsicht in offenen Gewässern.
- Sicher dich mit einer geeigneten Auftriebshilfe ab. (Bsp. Rettungsboje). Unsere farbigen SafeSchwimmer Bojen sind der ideale Begleiter. Sie finden die Bojen in unserem Shop in verschiedenen Farben und Grössen.
Tipp 3: Mach dich sichtbar!
- Trage eine helle Badekappe, damit dich andere Schwimmende, Schiffe oder Boote sehen.
TRICKS von unseren Experten fürs Open Water Schwimmen
Orientierung
Damit du den Kurs ohne Umwege schwimmen kannst, können je nach Position im Feld verschiedenen Orientierungshilfen verwendet werden.
- Orientierung an einer:m Schwimmende:n, der:die knapp vor dir schwimmt. (Risiko: der:die Schwimmende kann sich selber nicht gut orientieren)
- Orientierung am Führungsboot oder einem Begleit-Kanu.
- Orientierung an den Bojen (sofern sichtbar)
- Orientierung an einem vor dem Start eingeprägten markanten Objekt am gegenüberliegenden Ufer (Kirchenturm, Kran oder Kamin….)
- Bei längeren Distanzen zwischen zwei Bojen hilft es auch, nach hinten zu schauen, um die gerade Linie zu kontrollieren.
Atmung
Für die Atmung gibt es keine Faustregel, wie oft der Kopf nach vorne angehoben werden soll. Jede:r Schwimmende:r soll einen für sich idealen Rhythmus finden, „so wenig wie möglich, soviel wie nötig“. Achtung: Bei Wellen soll der Kopf zum Atmen von der Wellenrichtung weg gedreht werden.
Drafting: Im Wasserschatten schwimmen
Falls du einen leicht schnelleren oder gleich schnellen Schwimmer im Feld findest, häng dich dran! Mit kleinem Abstand (knapp an den Zehen) oder auch seitlich. Wasserdrafting hat einen ähnlichen Effekt wie Windschatten fahren und spart viel Energie.
Massenstart
Reihe dich nur vorne ein, wenn du schnell genug schwimmst, um nicht von den hinter dir startenden Schwimmenden überrollt zu werden. Sowohl Unter- wie Überschätzung deiner Schwimmleistung kann beim Start zu beachtlichem Zeitverlust führen.
Starke Wellen
Drücke den Schulter- und Brustbereich nach unten um den Widerstand zu verringern.
Strömung
Falls die Strömungslinie bekannt ist, lieber einen zusätzlichen Bogen in strömungsarmer Bereich schwimmen als gegen die Strömung anzukämpfen. Die Strömung ist in der Regel schwächer in der Nähe des Ufers.
Schwimmen in einer grossen Masse
Bei Massenstarts ist es in der Anfangsphase je nach Startposition oft sehr hektisch. Dabei kann es vorkommen, dass du einen Fuss oder einen Ellbogen von Mitschwimmenden unabsichtlich ins Gesicht bekommst.
- Bewahre Ruhe und lass dich lieber kurz etwas zurückfallen lassen, bis du wieder mehr Platz zum Schwimmen hast.
- Ziehe die Badekappe über das Brillenband an.
Neopren
Beim Schwimmen mit dem Neoprenanzug dient der Beinschlag hauptsächlich zur Stabilisierung der Körperlage im Wasser. Durch den Anzug liegst du höher im Wasser. Davon profitieren vor allem weniger geübte Schwimmende.
- Schwimme ohne Neoprenanzug sobald die Wassertemperatur 23 Grad übersteigt (Überhitzungsgefahr).
- Stelle sicher, dass der Anzug gut sitzt und du genügend Bewegungsfreiheit bei den Armen hast.
Kälte
Beim Schwimmen mit Temperaturen unter 17 Grad empfiehlt es sich, eine 2.Badekappe oder sogar eine Neopren-Badekappe anzuziehen. Der Körper verliert sonst viel Wärme über den Kopf.