Jérémy Desplanches (Foto: magicpbk)

Schweizer Schwimmelite vollständig am Start in Uster

Alles, was Rang und Namen hat im Schweizer Schwimmsport, trifft sich vom 23. bis 27. März im Hallenbad Buchholz in Uster zu den wichtigsten nationalen Meisterschaften des Jahres. Nie zuvor konnte man gleichzeitig so viele internationale Medaillengewinner bewundern wie dieses Jahr in Uster. Das prominente Teilnehmerfeld wird angeführt von den Olympiahelden Jérémy Desplanches und Noè Ponti. Antonio Djakovic, Lisa Mamié, Roman Mityukov und Maria Ugolkova haben letztes Jahr ebenfalls internationale Medaillen erobert und sind bereits vorqualifiziert für die WM und EM.

In der Meldeliste erkennt man den Aufschwung des Schweizer Schwimmsports. Hinter den bekannten Namen bringen sich sowohl Nachwuchsathleten als auch internationale Schwimmerinnen und Schwimmer in Stellung, die in der Schweiz leben und trainieren. Die Schweizermeisterschaft wird  aufzeigen, ob hinter der Spitze einige Lücken geschlossen werden können und weitere Athleten auf den Schweizer Erfolgsexpress aufspringen. Die Qualifikationskriterien für die EM sind so gestaltet, dass eine stattliche Delegation erwartet werden darf.

Noè Ponti, Antonio Djakovic und Maria Ugolkova haben sich bereits Ende des Vorjahres wieder in bester Verfassung präsentiert. Sie konnten bereits auf der kurzen Bahn Medaillen und Rekorde feiern. Die Formkurven von Desplanches, Mityukov und Mamié verliefen aus verschiedenen Gründen flacher seit dem vergangenen Sommer. Noch haben diese Athleten nicht an ihre Bestleistungen angeknüpft. Nina Kost, Nils Liess und Fanny Borer müssen für die EM im Juni lediglich noch den Formnachweis erbringen und allfällige Angriffe von weiteren Kandidaten abwehren.

Alle Schweizerinnen und Schweizer legen in dieser postolympischen Saison den Fokus auf die EM in Rom. Swiss Aquatics hat einen Boykott der WM im Juni angekündigt, falls die FINA bis dahin keinen Ausschluss der Athleten aus Russland und Weissrussland beschliessen sollte.

Der SC Uster Wallisellen beherbergt ein weiteres Mal die Schweizer Schwimmelite. Zahlreiche Helfer und Offizielle aus der Region und der ganzen Schweiz ermöglichen diesen Anlass. Erstmals kommt das vollständige, neue Programm über fünf Wettkampftage zur Anwendung.

Auf Klubebene ist Genève Natation stark aufgestellt und wird auch in den meisten Staffeln favorisiert sein. Die Schwimmer aus den anderen Topvereinen wie den Limmat Sharks Zürich, Lausanne Natation und Uster Wallisellen werden etwas dagegen haben. Bei der Langbahn-SM steht sehr viel auf dem Spiel: Nebst dem üblichen Kampf um Titelehren gilt die Meisterschaft als wichtigster Qualifikationsanlass für die EM, WM und Universiade. Für den Schweizer Nachwuchs geht es um die Qualifikationen für die Junioren-EM und das European Youth Olympic Festival.

Aufgrund der Meldeliste und mit Fokus auf die sechs Leistungsträger von Swiss Aquatics kündigen sich folgende besonders spannende Rennen an. Hier eine Auswahl.

Mittwoch, 23. April, Finals ab 17 Uhr

  • 50 Delfin Damen: Die 17-jährige Julia Ullmann fordert Rekordhalterin Sasha Touretski heraus.
    Julia Ullmann (Foto: Roldy Cueto)

    Sasha Touretski
  • 50 Delfin der Herren: Ein Leckerbissen! Der bulgarische EM-Zweite Josif Miladinov (SC Uster Wallisellen) kämpft gegen Noè Ponti (NS Locarno). Mit dem Ungaren Lobanovszkij (Genève Natation) ist noch ein weiterer sehr schneller Mann gemeldet.

    Noe Ponti, Tokyo 2020
  • 200 Lagen Damen: Maria Ugolkova (SC Uster Wallisellen) trifft auf Klubkollegin Lena Kreundl (Österreich).

    Maria Ugolkova, EM 2021 (Foto: magicpbk)
  • 200 Lagen Herren: Jérémy Desplanches (Genève Natation) hat diese Saison noch nicht sein gewohntes Leistungsniveau erreicht. Steigert sich der drittschnellste Europäer aller Zeiten in Uster?
  • 1500 Freistil Herren: Holt sich Schreiber nach der kurzen Bahn auch den Rekord auf der langen Bahn?

    Christian Schreiber, Sursee 2021 (Foto: Roldy Cueto)

Donnerstag, 24. April, Finals ab 17 Uhr

  • 400 Freistil Herren: Erster Einsatz des WM-Dritten Antonio Djakovic (SC Uster Wallisellen).

    Antonio Djakovic at FINA Short Course World Championships Abu Dhabi 2021
    (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)
  • 100 Brust Damen: Lisa Mamié gilt als Favoritin, hat aber mit der Deutschen Marlene Huther (Genève Natation), Lena Kreundl und Maria Ugolkova interessante Gegnerinnen.

    Lena KREUNDL of Austria  (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)
  • 50 Rücken Damen: Rekordhalterin Nina Kost (Genève Natation) wird von Klubkollegin Malika Gobet herausgefordert. Fällt die WM-Limite?

    Malika Gobet (Foto: Roldy Cueto)
  • 50 Rücken Herren: Findet Thierry Bollin (SK Bern) über seine Paradestrecke zum Erfolg zurück? Mit Roman Mityukov (Genève Natation) hat er bissige Konkurrenz.

    Thierry Bollin
  • 200 Delfin Herren: Olympiabronze gegen Olympiabronze! Ponti ist Favorit, aber Desplanches war der vorherige Rekordhalter.

    Ponti und Desplanches. (Foto: magicpbk)

Freitag, 25. März 2022, Finals ab 17 Uhr

  • 200 Freistil Herren: Bereits ein Klassiker: Djakovic gegen Mityukov!
  • 100 Rücken Damen: Noch ein Klassiker: Rekordhalterin Kost wird herausgefordert von Allrounderin Ugolkova.

    Maria Ugolkova und Nina Kost (Foto: magicpbk)

Samstag, 26. März 2022, Finals ab 17 Uhr

  • 400 Lagen Herren: Schafft EM-Finalist Marius Toscan (SV St. Gallen-Wittenbach) die WM A-Limite?

    Marius Toscan (Foto: magicpbk)
  • 200 Rücken Damen: Spannendes Duell zwischen den beiden Genfer Schwimmerinnen Nina Kost und Fanny Borer.

    Fanny Borer
  • 200 Rücken Herren: Setzt Mityukov eine internationale Topzeit?
  • 100 Delfin Herren: Könnte auch ein WM-Finale sein: Ponti vs. Miladinov!

    Josif Miladinov of Bulgaria  (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Sonntag, 27. März 2022, Finals ab 17 Uhr

  • 100 Freistil Damen: Ugolkova tritt an gegen die beiden Rekordhalterinnen Kost (Schweizer Rekord) und Kreundl (Österreich-Rekord, Kurzbahn).
  • 100 Freistil Herren: Neuauflage des Klassikers Mityukov gegen Djakovic, diesmal mit Vorteilen für den Rekordhalter aus Genf.

    Roman Mityukov (Foto: magicpbk)
  • 200 Brust Damen: Erst 24 Schwimmerinnen waren weltweit überhaupt jemals schneller als Lisa Mamié bei ihrem EM-Silberlauf mit 2:22.05. Diese Zeit wird die härteste Konkurrenz sein für die Zürcherin.

    Lisa Mamié

 

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